Kreislaufwirtschaft - Cemex DE

Zurück in den Kreislauf

Zurück in den Kreislauf

Upcycling auf dem Baustoffhof: Karsten Schubert und Philip Lamlé erläutern im Interview die Strategie des Unternehmens im Umgang mit Sekundärrohstoffen.

Um der Ressourcenknappheit entgegenzuwirken, gewinnt die Verwendung von Sekundärrohstoffen zunehmend an Bedeutung. Im Interview sprechen Karsten Schubert, Director Quality and Product Technology Materials Central Europe, und Philip Lamlé, Manager Materials Business Central Europe, über die Strategie von CEMEX, über bürokratische Hürden und die wachsende Akzeptanz bei Architekturbüros und Bauunternehmen.

Kontakt

CEMEX Deutschland AG
Karsten Schubert
Director Quality and Product Technology Materials Central Europe
karsten.schubert@cemex.com

Wo sehen Sie die Verantwortung der Baustoffhersteller in der Bauwende?

Philip Lamlé: Die Bauwirtschaft muss nachhaltiger werden. Das betrifft die gesamte Wertschöpfungskette, uns als Hersteller von mineralischen Rohstoffen, Beton und Zement, diverse Logistikunternehmen sowie unsere Kundinnen und Kunden. Konkret bedeutet dies, dass wir die Ansätze der Kreislaufwirtschaft fördern müssen, um so Ressourcen zu schonen und die Umwelt zu erhalten.

Ziel ist es, die Nutzung von Sekundärrohstoffen bei CEMEX weiter zu erhöhen. Allein in Europa werden wir den Einsatz solcher Rohstoffe bis 2030 verdoppeln und so wertvolle natürliche Ressourcen schonen.

Karsten Schubert
Director Quality and Product Technology Materials Central Europe

Wie sieht die Strategie von CEMEX im Umgang mit Sekundärrohstoffen in Deutschland und Europa aus?

Karsten Schubert: CEMEX verwendet zur Herstellung seiner Produkte in Europa bereits heute mehr als zehn Millionen Tonnen Sekundärrohstoffe und bringt sie so zurück in den Kreislauf. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Neben- und Abfallprodukte aus anderen Industrien, aber auch um wiedergewonnene Gesteinskörnung, beispielsweise aus Altbeton. Ziel ist es, die Nutzung von Sekundärrohstoffen bei CEMEX weiter zu erhöhen. Allein in Europa werden wir den Einsatz solcher Rohstoffe bis 2030 verdoppeln und so wertvolle natürliche Ressourcen schonen.

Anlieferung von Bauschutt per Schiff am Recyclinghof Genneviellers (bei Paris) in Frankreich. Foto: © CEMEX

Wie gehen Sie vor, um dieses Ziel zu erreichen?

Karsten Schubert: An dieser Stelle arbeiten interdisziplinäre Teams gerade an den Umsetzungsstrategien. Dabei kommen nicht nur strategische Partnerschaften in Betracht, beispielsweise betreibt CEMEX in Gennevilliers bei Paris (Frankreich) und in Kaštela bei Split (Kroatien) bereits eigene Recyclinghöfe, auf denen mineralische Abfälle zu ihrer Wiederverwendung aufbereitet werden. Auch die Logistik spielt eine entscheidende Rolle bei der Kreislaufwirtschaft: Am besten findet sie in der Nähe des Ortes der Wiederverwendung statt und dann möglichst mit CO2-armen Transporten per Schiff oder Bahn. Das spart nicht nur Ressourcen, sondern reduziert überdies den CO2-Fußabdruck der rückgewonnenen Rohstoffe.

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Behindern Vorgaben und gesetzliche Rahmenbedingungen den Einsatz von Sekundärrohstoffen?

Philip Lamlé: Wir sehen großes Potenzial im Einsatz der Sekundärrohstoffe in unserer Beton- und Zementproduktion. Mit ihrer Hilfe können wir die Natur sowie natürliche Ressourcen schonen. Durch die aktuellen Rahmenbedingungen ist der Einsatz von vielen Sekundärrohstoffe nicht immer klar geregelt und zum Teil mit erhöhten Prüfaufwand verbunden. Durch Normen sind wir zusätzlich eingeschränkt. Beispiel R-Beton: Wir könnten viel mehr RC-Gesteinskörnung als Sekundärrohstoff einsetzen, sind aber durch die Norm an maximale Verwendungsgrößen im Beton limitiert

Gibt es für den Einsatz von Sekundärrohstoffen schon einen Markt bzw. eine breite Akzeptanz?

Philip Lamlé: Gemeinsam mit unseren Kollegen aus dem Vertrieb arbeiten wir jeden Tag daran, die Akzeptanz der Bauunternehmen, Investoren und Architektur- bzw. Planungsbüros zu erhöhen. Indem wir zeigen, dass wir qualitative nachhaltige Produkte anbieten können, steigern wir Schritt für Schritt die Akzeptanz beim Kunden und am Markt.

Aufbereitung von Bauschutt am Recyclinghof Kaštela, Kroatien. Foto: © CEMEX

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