Wiege der Berliner Baukunst - Cemex DE
Wiege der Berliner Baukunst
Wiege der Berliner Baukunst
Als einen „Abdruck des aufstrebenden Berlins“ bezeichnet Stephen Ruebsam, Leiter des Museumsparks Rüdersdorf, das vier mal ein Kilometer weite und mehr als hundert Meter tiefe Loch in der Erde. Der Tagebau bei Berlin liefert schon seit Jahrhunderten hochwertigen Kalkstein für die Bauprojekte in der Hauptstadt. Das Fundament des Brandenburger Tors, das Jagdschloss Grunewald oder das Olympiastadion bestehen aus Rüdersdorfer Kalkstein. In Potsdam ließ Friedrich II. die Weinterrassen des Schlosses Sanssouci aus dem Material erbauen.



Dabei war der Fund des Kalksteins Zufall, erklärt Historikerin Dr. Kathrin Jurkat: „Zisterzienser-Mönchen gehörte das Gebiet vor mehr als 750 Jahren. Sie verpachteten es an lokale Bauern, die den steinigen Boden nur schwer bestellen konnten. Schließlich erkannten sie den Wert des darunter lagernden Kalksteins als Baumaterial und begannen, ihn zu fördern.“
Bei dem Kalkstein handelt es sich um die Überreste eines Meeres, das vor 250 Millionen Jahren den Boden bedeckte. Knochen und Muscheln lagerten sich in Form einer weißen Schicht ab. Bis heute können Besucher und Besucherinnen Fossilien in einem zugänglichen Bereich des Tagebaus entdecken. „Für Kindergruppen verstecken wir auch mal zusätzlich die ein oder andere Versteinerung“, verrät Stephen Ruebsam.
Museumspark Rüdersdorf
Einen Eindruck von den Dimensionen des Kalksteinabbaus gewinnt man von einer Terrasse aus. Wo sich einst ein etwa zehn Meter hoher Hügel erhob, klafft ein gigantisches Loch. Zweimal am Tag sind leichte Vibrationen zu spüren, wenn Sprengungen das Gestein lockern. Bagger, Radlader und Lastwagen sehen in der weitläufigen Grube aus wie Spielzeugautos. Am Horizont sind die Türme des Cemex-Werks Rüdersdorf zu erkennen.

In früheren Zeiten fand die Verarbeitung des Gesteins auf dem Gelände des heutigen Museumsparks statt. Die nach ihrem Erfinder benannten Rumford-Öfen zeugen von einem für die damalige Zeit revolutionären Verfahren: Ein seitliches Feuer erhitzte das Gestein bei bis zu 900 Grad, ohne dass der Branntkalk verunreinigt wurde. Auch Stahlwerke funktionierten später nach diesem Prinzip. Man kann also sagen, dass die Trennung von Brennstoff und Rohstoff in Rüdersdorf den Grundstein für die europäische Industrialisierung legte.


Beispielhafte Industriearchitektur
Als die Rumford-Öfen nicht mehr ausreichten, um den wachsenden Bedarf an Branntkalk zu decken, entstand einige hundert Meter weiter die so genannte Schachtofenbatterie. Ihre 18 Schornsteine unterschiedlicher Höhe waren einst von dunklem Rauch umhüllt. Das Gebäude, aus dem die Öfen angefeuert wurden, wird die „Kathedrale des Kalks“ genannt. Es ist ein besonderes Vermächtnis deutscher Industriearchitektur.

Auf dem Weg zum klimaneutralen Zement
Die Basis nachhaltiger Bauprojekte ist ein umweltfreundlicher Zement. Cemex geht mit einer globalen Unternehmensstrategie, der Future in Action, voran und strebt die CO2-Neutralität seines Rüdersdorfer Werks bereits für 2030 an.
Dass Rüdersdorf nicht nur die Rohstoffe für wichtige Berliner Bauwerke lieferte, sondern dort auch selbst Architekturgeschichte geschrieben wurde, zeigt der an ein römisches Viadukt erinnernde Seilscheibenpfeiler. Von dort aus wurden über Schienen die mit Kalksteinen beladenen Waggons an Stahlseilen aus dem Tagebau gezogen und über einen aufgeschütteten Damm zu einem Hafen am Mühlenfließ und später zum Bahnhof Rüdersdorf geleitet. Schiffe und Züge brachten die Steine auf die Baustellen nach Berlin.

Heute können Besucherinnen und Besucher die Baustoff-Geschichte im Museumspark Rüdersdorf nachvollziehen. Hier finden nicht nur historische Führungen statt, sondern auch regelmäßige Veranstaltungen. Von Familienfesten über Open-Air-Kino bis hin zu Märkten und Konzerten reicht das Angebot. Zugleich zeigt eine Ausstellung im ehemaligen Labor, wie Cemex Baustoffgeschichte weiterschreibt: mit hohen Umwelt- und Sicherheitsstandards hin zu einem bis 2030 CO2 -freien Betrieb des Werks in Rüdersdorf.



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