Cemex BetonForum 2024 - Cemex DE
Austausch und Impulse beim BetonForum 2024
Austausch und Impulse beim BetonForum 2024
„Märkte von morgen“ lautete das Motto des Cemex BetonForums 2024 in Berlin im November. Rüdiger Kuhn, Vice President Materials Central Europe von Cemex, begrüßte Kundinnen und Kunden aus ganz Deutschland. In seiner Eröffnungsrede sprach er die Herausforderungen der Branche an. Sie habe aktuell mit einer sinkenden Nachfrage zu tun. Den Sanierungsstau bei der Infrastruktur und die Stagnation im dringend notwendigen Wohnungsneubau sieht Kuhn als Indiz dafür, dass die Nachfrage Ende kommenden Jahres wieder anziehen werde. Bis dahin heiße es, durchzuhalten, Fachkräfte zu binden und das Bauen wieder attraktiv zu machen. Cemex sei in der Vergangenheit Krisen nicht nur mit Einsparungen, sondern vor allem mit Strategieentscheidungen begegnet, wie zum Beispiel mit der globalen Nachhaltigkeitsstrategie Future in Action, der Erschließung neuer Märkte über den Geschäftsbereich Urbanisation Solutions oder der Beteiligung an Zukunftstechnologien über Cemex Ventures.

Bauten aus dem Drucker
Als Shareholder des dänischen Unternehmens COBOD investiert Cemex in den 3D-Druck mit Beton – eine Bauweise der Zukunft. Die Methode hält Antworten bereit auf globale Herausforderungen wie den Klimawandel und den Fachkräftemangel.
Über „Grüne Leitmärkte“ sprach Stela Ivanova vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Ziel dieses Konzepts sei es, die Nachfrage nach klimafreundlich hergestelltem Stahl oder Zement zu steigern. Diese sollten wettbewerbsfähig gemacht werden und in der öffentlichen Beschaffung einen höheren Stellenwert bekommen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat das Ministerium einen Stufenplan erarbeitet, der unter anderem mit einer präziseren Kennzeichnung Bauherren eine bessere Vergleichsgrundlage bieten möchte.


Aus der Sicht eines Finanzinstituts sprach Daniel Mohaupt, Vorstand der PSD Bank und Mitinitiator des GetBetter-Blogs. Sein Thema: die nachhaltige Finanzierung von Gebäuden. Im Bauwesen macht er verschiedene Trends aus, von der Trennbarkeit von Baustoffen im Sinne einer Kreislaufwirtschaft, die Häuser zum Rohstoffspeicher der Zukunft werden lässt, über die Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien bis hin zum Einsatz von alternativen Rohstoffen. Um den Wert von Immobilien zu erhalten und zu steigern, rät er Immobilienbesitzern, in diese Themen zu investieren, da es letztlich Geld koste zu warten.
Im Interview mit Karl Thies, Advisor Public Affairs Germany bei Cemex, sprach Helen Rolfing von Agora Industrie über die Schlüsselrolle der Baubranche auf dem Weg zur Klimaneutralität. Mit Studien und Analysen begleitet Agora Industrie diesen Prozess. Stand in der bisherigen Diskussion die CO2-Bepreisung im Fokus, sieht die Politik inzwischen in gezielter Förderung und Datenerfassung einen Hebel. Dadurch ließen sich zum Beispiel graue Emissionen, auch "embodied carbon" genannt, sichtbar machen. Damit ist CO2 gemeint, der bei der Herstellung von Materialien wie Kunststoff oder Zement entsteht. Dieser sei vor allem auch vor dem Hintergrund der Berichtspflicht von Unternehmen wichtig, die die EU schrittweise durchsetzt.
Blog GetBetter der PSD Bank


Als Orientierungshilfe für Bauherren plant der VDZ (Verein Deutscher Zementwerke) ein eigenes Label, das künftig Zemente hinsichtlich ihrer Klimaqualitäten kennzeichnen soll. Dennis Behrouzi kündigte an, die neue Kennzeichnung im Januar 2025 der Fachöffentlichkeit vorzustellen.
Wie die Stadt Berlin die Kreislaufwirtschaft fördert, stellte Sebastian Schmidt von der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr und Klimaschutz vor. Auf Grundlage des 2021 beschlossenen Abfallwirtschaftskonzepts 2020 bis 2030 gehe es darum, Abfälle zu vermeiden und Gebäude am Leben zu erhalten. Für eine sortenreine Trennung sei eine Inventarisierung der Bauteile bereits in der Planung notwendig. Bei der Wiederverwertung von Betonen kämen R-Betonen eine wachsende Bedeutung zu. Diese könnte dank einer neuen Technologie sogar mit abgeschiedenem CO2 angereichert werden und es dauerhaft binden.
Dieser Logik folgt auch das Startup ecoLocked. Es stellt pulverförmige Zuschläge aus Pflanzenkohle her. Business Development Manager Giorgio Ponte erklärte, dass das Material aus Biomasse skalierbar CO2 speichere. Somit könnte Pflanzenkohle als Zuschlag im Beton dauerhaft als CO2-Speicher genutzt werden.

Auf dem Weg zum klimaneutralen Zement
Im Interview beschreibt Stefan Schmorleiz, Geschäftsführer der CEMEX Zement GmbH und Werkleiter des Cemex Zementwerks Rüdersdorf, die Herstellungsverfahren am Standort Rüdersdorf und wie bei der Produktion zunehmend CO2-Emissionen eingespart werden.
Christian Kalytta, Senior Manager Product Development & Product Management bei Cemex Deutschland, und Patrick Fontana, Head of Product Technology Deutschland bei Cemex, kündigten in ihrem Vortrag über die Vertua®-Produktreihe an, dass für eine Vielzahl unserer Vertua®-Produkte, EPDs, also Umweltproduktdeklarationen in Vorbereitung sind. So könnten Bauherren die Emissionswerte ihrer Projekte präziser berechnen. Auch dank Innovationen wie einem optimierten Stahlfaserbeton ließen sich energieintensiv produzierte Bauteile wie Stahlmatten einsparen. Seit einem Jahr biete Cemex außerdem ein eigenes BIM-Tool an, das die interdisziplinäre Planung vereinfache.

Das Thema R-Betone spiele bei Cemex eine immer größere Rolle, hob Karsten Schubert hervor, Director Quality & Produkt Technology Central Materials Europe. Gerade in Regionen wie Berlin, in denen die Bodenbeschaffenheit kaum Gesteinskörnung hergebe, fungiere der recycelte Beton wie ein Bergwerk für die Zementindustrie. Durch eine Beteilung an einem Berliner Recyclingunternehmen der HEIM-Gruppe sichere sich die Regenera-Sparte von Cemex den Zugang zu mineralischen Bau-, Abbruch- und Aushubmaterialien.



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